Verhütungs­methoden – wie sicher ist „sicher”?

Es gibt unterschiedliche Arten, eine Schwangerschaft zu vermeiden. Jede Frau, jedes Paar muss für sich herausfinden, welche Methode am sympathischsten ist. Doch es gilt:

Vollkommen unabhängig von der Verhütung ist der Einsatz von Kondomen notwendig: Sie sorgen für den sicheren Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten, insbesondere AIDS.

Das Kondom ist mit jeder anderen Form der Verhütung kombinierbar. Zur Erhöhung der Sicherheit – vor allem in jungen Jahren, wenn eine Schwangerschaft auf jeden Fall vermieden werden soll, und der Umgang mit dem Kondom manchmal misslingt – empfiehlt sich die Formel:

Pille + Kondom = Schutz vor Schwangerschaft + Schutz vor AIDS

Welche Verhütungsmethode passt zu mir?

Bevor Sie sich für eine Methode entscheiden, sollten Sie überlegen, wie hoch Ihr Sicherheitsbedürfnis ist, und sich die Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden vergegenwärtigen.

Wenn man über Verhütung nachdenkt, dann sollte man auch gleichzeitig an den Kinderwunsch denken und sich eine Reihe von Fragen stellen:

  • Möchte ich – grundsätzlich – ein Kind?
  • Möchte ich in absehbarer Zeit schwanger werden?
  • Oder lasse ich mir mit einer Schwangerschaft noch ein wenig Zeit?
  • Gibt es einen gewissen Zeitrahmen, in dem ich schwanger werden möchte?

Über diese Fragen sollten wir bei Ihrem Besuch in meiner Praxis reden.

VERHÜTUNG – welche Verhütungsmethode ist sicher, welche unsicher?
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Sterilisation

endgültige Entscheidung (bei Frauen Refertilisierung nur in 30–50 % erfolgreich)

Hormonspirale „Mirena”/„Kyleena”

Liegedauer bis zu 5 Jahren

Hormonspirale „Jaydess”

Liegedauer bis zu 3 Jahren

Kupferspirale

Liegedauer bis zu 5 Jahren

Implantat

Liegedauer bis zu 3 Jahren

Dreimonatsspritze

Wirkdauer 3 Monate

Kombinations-Pille/Östrogenfreie Pille

Für Frauen, die keine Langzeitverhütung wünschen, aber dennoch eine hohe Sicherheit brauchen, bieten sich hormonelle Kontrazeptiva an, denn nach Absetzen der Pille kann eine Schwangerschaft rasch eintreten.

Vaginalring/Verhütungspflaster

Für Frauen, die nicht täglich an die Pilleneinnahme denken möchten, bieten sich der Vaginalring oder das Verhütungspflaster an. Der Ring liegt drei Wochen und wird dann für eine Woche entfernt, das Pflaster wird einmal pro Woche gewechselt, nach drei Wochen gibt es eine pflasterfreie Woche. Die transdermale bzw. vaginale Applikation hat außerdem gesundheitliche Vorteile – weniger Leberbelastung und niedrigere Dosis.

Kondom

Bei Frauen, die keinen festen Partner haben, oder nur zu seltenen Gelegenheiten ein Verhütungsmittel benötigen, bietet sich das Kondom an, eventuell mit einem spermiziden Vaginalzäpfchen oder ‑gel kombiniert, um die Sicherheit zu erhöhen. Mit dieser Methode sind Sie auch vor sexuell übertragbaren Erkrankungen weitestgehend geschützt.

Die Verhütung mit einer Spirale hat Vor- und Nachteile.

VORTEILE

Eine zwei Mal im Jahr stattfindende Kontrolle (gynäkologische Untersuchung mit Abstrichentnahme und Sono-Lagekontrolle) ist ausreichend. Es muss nicht täglich an die Verhütung gedacht werden. Bei einer Kupferspirale gibt es keine hormonelle Veränderung. Selbst bei einer Hormonspirale ist die hormonelle Wirkung auf den Körper minimal.

NACHTEILE

Die Einlage kann unangenehm sein. Es können Blutungsstörungen, Infektionen der Gebärmutter und andere Komplikationen auftreten.

Die hormonelle Verhütung hat Vor- und Nachteile.

VORTEILE

Die Monatsblutung ist stabil berechenbar und z. B. auf Wunsch verschiebbar. Sie verläuft meist schmerzfreier, regelmäßiger und schwächer als ohne Hormone. Eine hormonelle Verhütung kann Akne verbessern und den Haarwuchs optimieren und zwar dahingehend, dass Haarausfall und störende Behaarung, z. B. im Gesicht, vermindert wird.

NACHTEILE

Kontraindikationen sind bestehende Gefäßerkrankungen und Thromboseneigung. Vorsicht ist geboten bei Bluthochdruck, Übergewicht und Raucherinnen, die älter sind als 35 Jahre. Hier wäre eine östrogenfreie Pille geeignet.

Dies ist als Notlösung gedacht. Die „Pille danach” muss in den ersten 72–120 Stunden nach dem ungeschützten Verkehr eingenommen werden und verhindert oder verschiebt durch eine hohe Hormondosen den Eisprung oder verzögert den Transport eines Eies in den Eileitern. Sie wirkt allerdings auch nur für dieses eine Mal und nicht für den ganzen Zyklus.

Es können Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Blutungsstörungen auftreten. Nicht in jedem Fall ist die Einnahme der „Pille danach” erforderlich, denn es gibt unfruchtbare Tage. Für Frauen, die aus gesundheitlichen Gründen keine Hormone einnehmen dürfen, gibt es noch die Möglichkeit, eine Spirale nach einem ungeschützten Verkehr einzusetzen.

Verhütungsmittel und Sicherheit – der Pearl-Index

Wenn Sie sich dann zur Verhütung entschlossen haben, dann hilft der sogenannte Pearl-Index beim nächsten Schritt – bei der Wahl der richtigen Verhütungsmethode. Der Pearl-Index trifft eine Aussage zur Wirksamkeit einer Verhütungsmethode, je niedriger der Wert, desto höher ist die Zuverlässigkeit der Verhütungsmethode.

Pearl-Index = Zahl der Schwangerschaften, die trotz Verhütung bei 100 sexuell aktiven Frauen in 1 Jahr eintreten

Ein Pearl-Index von 1 sagt aus, dass trotz der entsprechenden Verhütungsmethode eine von hundert Frauen in einem Jahr schwanger wird, ein Pearl-Index von 0,1 sagt, dass eine von tausend Frauen in einem Jahr mit der jeweiligen Methode schwanger wird. Hier spielt natürlich auch das Alter eine große Rolle.

VERHÜTUNGSMITTEL MIT SEHR HOHER SICHERHEIT

Verhütungsmittel mit hoher Sicherheit

Verhütungsmittel mit niedriger Sicherheit